Renault 16 TS

Selten war ein neues Auto so gut eingeschlagen wie der Renault 16. Das für seine Zeit futuristische  Outfit und die neue Technik hat dem großen Franzosen eine riesige Liebhaberschar bereitet. Und das nicht nur im eigenen Land. Allerdings hätte die Moto­risierung etwas kräftiger ausfallen können. 

So erfüllte Renault vielen Interessenten einen heimlichen Wunsch, als 1968 auf dem Genfer Salon der R16 TS vorgestellt wurde. 83 PS bei 1,6 Liter Hubraum mit Weber-Doppelvergaser  zogen doch so manchen Hering vom Teller. Nicht zu ver­schweigen die noch üppiger ausgefallene Ausstattung mit noch bequemeren Sitzen, einem neue gestalteten Armaturenbrett mit Rundinstrumenten einschließlich  Drehzahlmesser und wahl­weise einem elektrischen Schiebedach und zusätzlichen Fernscheinwerfern auf der Stoßstange. Für die bessere Stra­ßenlage gab es nun 155er 14-Zoll-Reifen statt der 145er. Der „TS“ wurde bis Sommer 1976 angeboten.

Renault 16 TA

Ein Jahr später lief dann die erste Automatik-Version des R16 vom Band. Von der Grundkonzeption ein Urtyp, allerdings mit nun 67 PS, aber mit der Ausstattung – abgesehen vom Armaturenbrett – des TS. Es handelte sich um ein vollautomatisches dreistufiges Plane­tengetriebe, dem ein hydraulischer Drehmomentwandler vor­gestaltet war. Es wurde auch in die späteren Automatik-Versio­nen bis hin zum  R16 TX eingebaut.
Zum Modelljahr 1971 wurde mit den Werksferien 1970 die Produktion des TA zusammen mit der des Urtyps eingestellt.

Renault 16 TL / L

Im August 1970 erschienen der R16 TL und sein in der Aus­stattung etwas kargerer Bruder R16 L mit jeweils 65 PS. Von ihnen sollten in den nächsten zehn Jahren einschließlich der Automatik-Version annähernd 700.000 Exemplare gebaut wer­den. Die stärksten äußerlichen Veränderungen wurden zum Modelljahr 1975 vorgenommen, als der Alugrill durch einen aus schwarzem Kunststoff ersetzt wurde. Im übrigen entsprach der TL  weitgehend dem „Urtyp“.

Renault 16 TX

Im Herbst 1973 wurde der R16 nochmals aufgerüstet und auf dem Pariser Salon als R16 TX  mit 93 PS, 1647 ccm, einem 5-Gang-Getriebe, Doppelscheinwerfern sowie Sportfelgen und weiteren Ausstattungs- verbesserungen vorgestellt. Als weitere Extras waren unter anderem Zentralverriegelung und Klimaau­tomatik lieferbar. 
Ein Auto also, das kaum noch Wünsche offen ließ und an dem sich viele nachfolgende Automobile orientier­ten. Renault hatte endgültig  den Sprung in die Oberklasse ge­schafft. Später gedrosselt auf 90 PS wurden bis zur Einstellung der R16-Produktion Ende 1979 knapp 170.000 Stück gebaut. Mit dem 5. Gang und dem vergrößerten Hubraum als techni­sche Innovationen und den sportlichen Ausstattungsmerkmalen (Felgen, Lenkrad, Scheinwerfer) erreichte Renault neben dem praktisch denkenden Familienvater nun auch den sportlich an­gehauchten Fahrer.

Weitere Modelle

Als Ersatz für den im Sommer 1977 aus dem Programm genommenen R16 L erschien ein „Sparmodell“ mit 55 PS, das mit Normal­benzin gefahren werden konnte. Es hatte die interne Typen­nummer 1157, wurde aber auch als R16 TL verkauft. Es könnte Renaults Beitrag zu der ersten Ölkrise in den 70er Jahren gewe­sen sein, die uns in Deutschland 1973 das legendäre Sonntags­fahrverbot bescherte. Seine Existenz währte jedoch nur ein Jahr.Ab Sommer 1975 wurde ein R16 TL Automatik mit 68 PS an­geboten, der wie der „TX“ 1647 ccm aufwies. Er blieb bis zum Ende  der R16-Produktion 1979 im Programm.

Im Laufe seiner Produktion wurden vom Renault 16 zwischen 1965 und dem Beginn der 80er Jahre insgesamt 1.851.502 Ex­emplare verkauft. Neben 999.468 Autos in Frankreich gingen 852.034 in den Export. Allein in Deutschland wurden 247.510 Fahrzeuge verkauft; die höchste Rate eines Jahres lag hier 1970 bei über 32.000 Exemplaren.